Download Alltag in den Medien - Medien im Alltag by Jutta Röser, Tanja Thomas, Corinna Peil PDF

By Jutta Röser, Tanja Thomas, Corinna Peil
Den Alltag auffällig zu machen und ihn als Bezugspunkt der Medienkommunikationsforschung in den Blick zu rücken, ist Ziel des vorliegenden Bandes. Im ersten Teil werden Konstruktionen von Alltag in medialen Deutungsangeboten thematisiert: Alltag in den Medien wird u.a. anhand von Reality-TV, Geschlechterinszenierungen in Serien sowie Konventionen im Journalismus untersucht. In den Beiträgen des zweiten Teils stehen Prozesse der Medienaneignung in Alltagskontexten im Mittelpunkt: Um Medien im Alltag zu beleuchten, wird der Gebrauch von Print-, electronic- und anderen Medien in ihrer Verflechtung mit alltäglichen Praktiken analysiert. Die versammelten Beiträge stellen dabei vielfältige Theoriebezüge her, so zu den Cultural reports, den Gender Media experiences und den Arbeiten von Pierre Bourdieu.
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Insbesondere das „Computer-Morphing“, das Eltern vorführt, wie sich ihr übergewichtiges Kind bei gleich bleibender Ernährung entwickeln und in welchem Alter es potenziell versterben wird, erregte Aufmerksamkeit und Kritik. 7 In der Zusammenschau gilt es zunächst zu konstatierten, dass Formate des Lifestyle-TV in vorliegenden Arbeiten als Ausdruck eines gesamtgesellschaftlichen Trends einer Proklamation von Selbstreflexivität und Autonomie der Einzelnen interpretiert werden; es gelte, sich selbst, den eigenen Körper und das Glück als Objekt der Investition und Kreativität zu betrachten und kontinuierlich zu überwachen.
Zudem lassen sich diese Fragen vor dem Hintergrund eines erweiterten Konzepts von alltäglicher Lebensführung einerseits und eines wissensbasierten Alltagsbegriffs andererseits neu formulieren: An welche und wessen Wissensbestände knüpfen die Sendungen an? Wodurch sind diese Wissensbestände gekennzeichnet? Auf der Basis vorliegender Studien wurde exemplarisch gezeigt, wie Formate des Lifestyle-TV typisiertes Wissen über Klasse und Geschlecht, Geschmack, körperliche Attraktivität und Gesundheit hervorbringen und wie dieses Wissen an hegemoniale Diskurse sowie politische Rationalitäten rückgebunden ist.
40 Tanja Thomas wird in einigen handlungstheoretischen Arbeiten gefordert, die individuellen Erfahrungen und Erlebnisweisen in den Vordergrund handlungstheoretisch fundierter Rezeptionsforschung zu stellen und von der Einbettung in Kontexte sehr weitgehend zu abstrahieren (vgl. unter Bezug auf Fernsehrezeption Mehling 2008: 350). Um jedoch die Bedeutung eines Genres wie dem des Lifestyle-TV mit Blick auf alltägliche Lebensführung zu verstehen, muss der Fokus auf individuelle Aneignungspraktiken eine Erweiterung erfahren.