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By Julei M. Habisreutinger
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B. 1. ) entfalten sie Massenschauspiele, die etwas von ihrer Macht demonstrieren sollen. Die offiziellen Mitgliederverzeichnisse und -zahlen suggerieren häufig die Mehrheit in der Gesellschaft bzw. die „qualifizierte". An dieser Stelle muß jedoch die Frage kommen: Und wer glaubt die Inhalte und Verheißungen wirklich? Für wen ist die offizielle Wertordnung real, wer lebt sie? Wer praktiziert die Verhaltenskodizes in seinem Leben, wer nimmt sie ernst? Eine absolute Minderheit - im Westen wie im Osten.
Ein Klima für Wendehälse, nicht nur in der Politik und nicht nur im Osten. Doch zurück zur Scheingesellschaft. Der Begriff Gesellschaft suggeriert naturgemäß Gemeinschaft und Solidarität. Darüber hinaus herrscht in den westlichen wie östlichen Industriestaaten offiziell eine Ideologie als oberste moralische Instanz - im Westen transzendental, im Osten (z. T. noch) idealistisch-materialistisch ausgerichtet -, die sagt, wenn nicht gar vorschreibt, was gut und böse, was richtig und falsch ist. Institutionalisiert ist diese höchste Autorität für existenzielle Lebensfragen je nach weltanschaulicher Ausrichtung der Staaten in den Kirchen, Parteien und Gewerkschaften.
Blutfließen paßt allerdings nicht zum Zeitgeist. Außerdem gibt es heute Massenmedien und die Meinungsmacht der Massen. Dem muß man Rechnung tragen. Wer heute eine schnelle Top-Karriere machen möchte, muß verdeckt vorgehen. Man hat „cool" und „clever" aufzutreten. Selbst wenn dies plakative Schlagwörter sind, so dürfen sie hier als Ausdruck des Zeitgeistes nicht fehlen. Die Vorgehensweise darf den sozialen Bezug des beruflichen Handelns nicht außer acht lassen. Die sozialen Beziehungen und Rollen sind in einem demokratischen Massen-Sozialstaat entsprechend anders zu berücksichtigen als in den damaligen Elite-Stadtstaaten, Republiken oder -Fürstentümern.