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By Tom Rob Smith

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Der Fahrgast stieg ein. Es war eine Frau mit einer schweren Tasche, an ihren Stiefeln klebten Schneebrocken. Als sich die Türen hinter ihr schlossen, sagte sie zum Fahrer: – So warm ist es hier drin aber auch nicht. Der Fahrer zeigte nach draußen: – Wollen Sie lieber laufen? Mit einem Lächeln nahm sie der Situation die Spannung. Der brummige Fahrer ließ sich von ihrem Charme einnehmen und lächelte zurück. Als die Frau sich umdrehte und im Wagen umsah, blieb Leos Blick an ihr hängen. Er erkannte sie wieder, sie wohnte in seiner Nähe.

Schon jetzt lösten sich ihre schönen Pläne in Luft auf. Moskau Gastronom Nr. 1 Feinkostladen Jelissejew Twerskaja 14 Am selben Tag Gastronom Nr. 1 war das exklusivste Geschäft, das die Stadt zu bieten hatte, und stand nur der Elite offen. Die aufwendig gestalteten Wände waren mit Blattgold verziert. Die Säulen im Raum bestanden aus Marmor und besaßen kunstvoll geschmückte Kapitelle – Prunk, wie man ihn eher in einem Palast erwartet hätte. Er bildete eine majestätische Kulisse für polierte und mit dem Etikett nach vorn ausgerichtete Lebensmittelkonserven, für frisches Obst, das in Mustern zurechtgelegt war, für Spiralen aus Äpfeln und Berge dicker Kartoffeln.

Das war sentimental und passte zum etwas überspannten Naturell einer Frau, die ein unbedenkliches Tagebuch führte, aber es so sorgfältig versteckte, als ginge es darin um Verrat und Intrigen. Was für ein albernes und gefährliches Vorgehen. Leo brauchte keine Beschreibung des freundlichen jungen Mannes, um zu wissen, wer er war. Er hob den Blick zu seinem Protegé und fragte: – Isaac? Grigori zögerte. Dann entschied er sich gegen eine Lüge und gab zu: – Ich dachte, ein Gespräch könnte nützlich sein, um sie richtig einzuschätzen.

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