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By Claudia Maria Wolf

Glaubt guy Norbert Bolz, so ist der Mensch von Natur aus süchtig nach Bildern. Der Grund dafür liegt laut Bolz darin, daß das nicht-instinktsichere Lebewesen Mensch für sein Überleben auf die Hemmbarkeit seiner Bedürfnisse angewiesen ist. Und in dieser durch die fehlende Instinktgetriebenheit in uns Menschen eingeschriebenen Entkopp- 1 lung von Antrieb und spontaner Handlung liege unsere natürliche Nähe zu Bildern. Auch Hans Jonas betont, daß Bildproduktion als rein menschliche Qualität zu sehen sei, denn kein »bloßes Tier« würde von sich aus ein Bild hervorbringen. Biologisch - sehen sei bloße Repräsentation nämlich nutzlos, da die Darstellung von etwas weder für die Verfolgung vitaler Zwecke wie Ernährung, Fortpflanzung, Versteck oder Üb- winterung Gewinn einbringe, noch die Umwelt oder den Zustand des Organismus selbst verändere. Ein „bildmachendes Wesen“ sei daher eines, das entweder dem Herstellen nutzloser Dinge fröne, Zwecke außerhalb der biologischen habe oder letztere noch auf andere artwork verfolgen könne als durch die rein instrumentelle Verwendung von Dingen – 2 durchwegs Eigenschaften, die ausschließlich dem Menschen zukommen. Doch nicht nur die Fähigkeit, Bilder hervorzubringen, ist eine rein menschliche Q- lität. Dem Tier sei es im Gegensatz zum Menschen nicht einmal möglich, zwischen Bi- träger und Bild zu unterscheiden, so Ferdinand Fellmann. Denn Tiere würden ihre vi- ellen Erlebnisse immer direkt auf ihre gegenwärtigen Bedürfnisse beziehen.

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22 Eine dieser Strategien besteht darin, Sinnzusammenhänge verdichtet in Symbolen und in symbolhaften Handlungen zum Ausdruck zu bringen. 23 Unter Schlüsselbildern sind laut Schütte/Ludes Bilder oder Bildsequenzen zu verstehen, die den „Schlüssel“ zu bestimmten dargestellten Ereignissen bieten, die also ein Ereignis auf eine kurze Formel bringen. Ein Beispiel für Schlüsselbilder seien etwa Aufnahmen von leeren Autobahnen während der Ölkrisen der siebziger Jahre, also Bilder, die aufgrund ihrer Exklusivität und der historischen Bedeutung der symbolisierten Ereignisse besonders lange erinnert würden.

Galtung/Ruge 1965 3 Schlüsselbilder, Bezugsrahmen und Darstellungseffekte 47 ‘Nachrichtenfaktoren’, da diese ein besonderes Publikumsinteresse hervorrufen. Einige dieser Eigenschaften wären etwa Bezogenheit auf Elite-Personen, Negativität (Konflikte, Aggressionen, Zerstörung), Personenbezogenheit, Eindeutigkeit oder Überraschung. 43 Die Erzählweise wird auf die gewünschten Nachrichtenwerte abgestimmt – die Ereignisse werden gerahmt. Es ist davon auszugehen, daß zahlreiche Faktoren bestimmen, welche der möglichen Rahmungen realisiert wird.

Auch Heidemarie Schumacher übt Kritik an der unreflektierten Verwendung der Begriffe ‘Massenmedien’ und ‘Massenkommunikation’, da diese hinsichtlich mehrerer Faktoren »verschleiernd« wirken würden: 41 Wann genau die Medienforschung im deutschsprachigen Raum ihre Anfänge nahm, gilt bis heute als nicht geklärt. Bereits 1910 formulierte Max Weber ein Forschungsvorhaben, das der Frage nachgehen sollte, welche kulturellen Auswirkungen Medien – insbesondere die Presse – auf die Gesellschaft und den modernen Menschen haben (vgl.

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