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By Claude Levi-Strauss
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In der bekanntesten Version, die der französische Mönch Andre Thevet im 16. Jahrhundert gesammelt hat, heißt es, daß die verführte Frau Zwillingssöhne gebar: Der eine stammte von ihrem rechtmäßigen Gatten, der andere von dem Verführer, bei dem es sich um den Trickster handelt. Die Frau war unterwegs, um den Gott zu treffen, der ihr Mann werden sollte, als der Trickster dazwischentritt und sie glauben macht, er sei der Gott; daher wird sie vom Trickster schwanger. Als sie später ihrem 42 zukünftigen Gatten begegnet, wird sie auch von diesem schwanger und bringt später Zwillinge zur Welt.
Ist es schwangeren Frauen verboten, sich im Schlaf zu schnell umzudrehen, weil sich die Körpersäfte dabei teilen und sie dann Zwillinge zur Welt bringen könnten. Auch ein Mythos der Kwakiutl von der Vancouver-Insel sollte hier erwähnt werden. Er erzählt von einem kleinen Mädchen, das wegen seiner 46 Hasenscharte von allen gehaßt wird. Ein Ungeheuer, eine übernatürliche Menschenfresserin, taucht auf und stiehlt alle Kinder, auch das kleine Mädchen mit der Hasenscharte. Sie steckt sie alle in einen Korb, um sie nach Hause zu tragen und zu fressen.
Sie alle wurden in ganz extremem Maße von den Winden geplagt: Die Winde, besonders die bösen Winde, wehten nämlich immerzu und machten ihnen das Fischen oder das Muschelsammeln am Strand unmöglich. So beschlossen sie, gegen die Winde zu kämpfen; sie wollten sie zwingen, sich gemäßigter zu verhalten. Es kam zu einem Feldzug, an dem verschiedene menschliche Tiere und Tiermenschen teilnahmen, darunter der Rochen, der eine wichtige Rolle bei der Gefangennahme des Südwinds spielte. Der Südwind wurde erst dann wieder freigelassen, nachdem er versprochen hatte, nicht mehr wie bisher ohne Unterlaß, sondern nur noch ab und zu oder zu bestimmten Jahreszeiten zu wehen.