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By Philipp Vandenberg

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Das Ziel des deutschen Gelehrten und des türkischen Konservators ist Boghazköi, fünf Tagereisen zu Pferd von Ankara entfernt, ein Ort, den hier nicht ein Mensch kennt. »Hethiter? « Drei Tage waren Winckler und Macridi-Bey durch die Stadt gerannt, um zu kaufen, was für so eine Zwei-Mann-Expedition notwendig ist: Verpflegung, Zelte, Decken und das wichtigste, Pferde. Die beiden haben es ziemlich eilig, denn es ist spät im Jahr. Der Herbst im anatolischen Hochland kann noch sehr heiß sein – bei Tag jedenfalls, bei Nacht, was noch schlimmer ist: Starke Regengüsse machen die Straßen und Wege in kürzester Zeit unpassierbar.

Die ersten Kunsthandwerker, die zusammen mit Beamten des Auftraggebers in die Wüste zogen, um den Ort ausfindig zu machen, an dem es das geeignetste Gestein für die Arbeit gab, meißelten die Kartusche des Pharaos in den Fels. Später setzten sie ihren eigenen Namen dazu und fügten schließlich sogar noch einige Bemerkungen über ihre Arbeitsweise an. Jahrhundertelang glaubten die Fellachen in der arabischen Wüste zwischen Nil und Rotem Meer, irgendwelche außerirdischen Wesen hätten in den riesigen Steinbrüchen von Hammamat geheimnisvolle Schriftzeichen an den Felswänden hinterlassen.

Chr. noch der Hauch des Exotischen und der Ruhm des Artisten. Schon im Alten Reich gab es für den »Künstler« und den »Handwerker« nur einen einzigen Begriff. Das entsprechende Wortzeichen ist die einem Steinbohrer nachempfundene Hieroglyphe. Mit dem Steinbohrer wurden die ersten Vasen und Gefäße geschaffen – kleine Wunderwerke der Technik. Was mit Beginn der dynastischen Zeit aus Alabaster und Diorit, Schiefer und Basalt gedreht und geschnitten wurde, war für die Menschen dieser Zeit wertvoller als Gold, das im Überfluß in der Erde lag.

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